Für ein verbessertes subjektives Sicherheitsgefühl: Auch Birkenau wird Mitglied in der KompassRegion Weschnitztal. Diesen Beschluss fasste die Gemeindevertretung einstimmig. Die Polizei wird auf dem Weg zum Siegel ein enger Begleiter sein.

Birkenau. Der erwartete Selbstläufer war er dann doch nicht so ganz, der Beitritt der Gemeinde Birkenau zur Kompass-Region Weschnitztal. Eine ganze Reihe von Mandatsträgern wollte erst noch die eine oder andere Frage beantwortet haben, ehe die Gemeindevertretung schließlich einstimmig – bei einer Enthaltung – grünes Licht gab. Daran maßgeblichen Anteil hatte Gemeindevorstandsmitglied Simon Mager (SPD), der in der Fürther Verwaltung das Ordnungsamt leitet. Fürth, so erklärte Mager, sei bereits im September 2019 dem Konzept KOMPASS (KOMmunalProgrAmm-SicherheitsSiegel) beigetreten und sei damit die 17. Gemeinde in Südhessen gewesen, die sich um das Sicherheitssiegel bewerbe. Aufgrund der Coronasituation sei der Prozess in Fürth unterbrochen worden. „Nachdem wir jetzt die KompassRegion im Weschnitztal gründen, haben wir das Prozedere weiter angehalten, um bis zum Beitritt der anderen Kommunen auf einen Stand zu kommen, um dann gemeinsam nach vorn zu schreiten“, sagte Mager. Kompass ziele auf eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Kommune und Bürger. „Meist schaut man bei der Polizei nur auf Fallzahlen. Was der Bürger subjektiv fühlt, geht dabei meist unter.“ Die persönliche Sicherheit gehöre zu den Grundbedürfnissen der Einwohner und der Gäste einer Kommune. Diese gelte es nachhaltig zu verbessern und zu festigen, um damit zu einem positiven Sicherheitsgefühl beizutragen. Mit kommunaler Präventionsarbeit sollten Probleme dort verhindert werden, wo sie auftauchten. Durch die Zusammenarbeit der Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Blickrichtungen und Herangehensweisen solle eine Vernetzung entstehen, die es ermögliche, eine umfassende und erfolgreiche Präventionsarbeit in der Kommune zu leisten, die auch darüber hinaus wirke. Dafür werde es einen Präventionsrat geben, in dem Verwaltung, Bürger und Polizei vertreten sein werden. Ebenfalls am Anfang stehe eine Bürgerbefragung zum subjektiven Sicherheitsgefühl. Daraus ergäben sich Antworten und Aufgaben für die Arbeit des Präventionsrats und der jeweiligen Sicherheitskonferenzen.

Passgenaue Maßnahmen

Eng begleitet und unterstützt würden die Kommunen von der Polizei, führte Mager weiter aus. Sie übernehme die Sondierung durch eine Erhebung von Strukturdaten und könne im Verlauf des Prozesses oder in den Sicherheitskonferenzen Wege aufzeigen, wie man passgenau Maßnahmen angehen oder entsprechende Konzepte umsetzen könne, schloss Mager seine Ausführungen, nach denen er den Mandatsträgern noch für Fragen zur Verfügung stand. Brigitte Kanz (SPD) wies zum Beispiel darauf hin, dass in Fragen der Sicherheit in der Regel das Ordnungsamt der Gemeinde der Ansprechpartner sei. Hans-Jürgen Roos (Bündnis 90/Die Grünen) stellte die Frage nach dem Zeitfenster für das Konzept. Es handele sich nicht um einen zeitlich festgelegten Prozess, sondern es werde anhand von Ergebnissen gearbeitet. In Michelstadt habe es bis zum Erwerb des Sicherheitssiegels ein Jahr gedauert. MB

Quelle: WNOZ
Artikel vom 03.11.2021

« Vor-Ort-Termin an Arche Noah In seiner neuen Rolle trifft er den richtigen Ton »