Birkenau. Mit großer Mehrheit hat die Birkenauer Gemeindevertretung bei ihrer Sitzung am Dienstag die Aufstellung des Bebauungsplans „Kühruhweg“ beschlossen. Gleichzeitig beschlossen die Mandatsträger die Anwendung des beschleunigten Verfahrens und die Beteiligung der Öffentlichkeit.

Das betreffende Gebiet ist eine bislang brachliegende Fläche, auf der zwei Gebäude mit Tiefgarage in Hanglage entstehen sollen. Insgesamt handelt es sich um neun Wohneinheiten, wie der Vorsitzende des Ausschusses für Bau, Umwelt, Energie und Verkehr, Marc Steinmann, erläuterte. Steinmann betonte, dass bei der Durchführung die Planungshoheit in der Hand der Gemeinde liege, die auch die Parameter im Einzelnen festlege.

Unumstritten ist das Projekt allerdings nicht. So beantragte der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Klaus Elflein, die Angelegenheit vor einer Entscheidung in der Gemeindevertretung zunächst nochmals im Ausschuss zu beraten. Als Grund gab er in erster Linie die schwierigen topografischen Gegebenheiten an. Das Gebiet sei lediglich über einen Behelfsweg zu erreichen. Auf diesem Weg gebe es zudem eine Haarnadelkurve, die nur schwer zu befahren sei. „Mit einem Auto wird das schon eng“, sagte Elflein. Er machte zudem geltend, dass das Flurstück als Grünfläche gekennzeichnet sei. Daher müsse vor der Aufstellung eines Bebauungsplans zunächst der Flächennutzungsplan geändert werden.

Keine andere Variante

Dem widersprach Diplom-Ingenieur Dirk Helfrich vom mit der Planung beauftragten Büro InfraPro. Das Flurstück sei im Flächennutzungsplan gar nicht besonders ausgewiesen; daher stehe dem Bebauungsplan nichts im Wege. Was den engen Weg betreffe, sagte Helfrich, es gebe leider keine bessere Anbindungsmöglichkeit: „Es gibt keine andere Variante.“ Im Übrigen sei die Rede von neun Fahrzeugen. „Das ist nicht die Welt. Größere Verkehrsbehinderungen sind nicht zu erwarten.“ Zudem wies der Diplom-Ingenieur darauf hin, dass praktisch in allen Kommunen die innerörtliche Nachverdichtung ein zentrales Ziel sei.

Dass auf die Anwohner der Straße unterhalb der vorgesehenen Gebäude mehr Verkehr zukomme, liege auf der Hand. Auf eine Nachfrage von Seán O’Donovan erklärte Helfrich, dass Müll- oder gegebenenfalls auch Rettungsfahrzeuge die Haarnadelkurve passieren könnten. Der Antrag der Grünen wurde schließlich mit großer Mehrheit abgelehnt. MB

Quelle: WNOZ
Artikel vom 20.12.2019

« Buche und Fichte sind schwer geschädigt „Freue mich auch noch im Dezember“ »