Birkenau. In einer Pressemitteilung hat die Birkenauer CDU die herausragende Bedeutung des Neubaus eines Bürgerhauses für die Gemeinde, die Vereine und die Bevölkerung unterstrichen. Dabei zieht die Union auch die Absicht des TV Reisen, die Südhessenhalle in eine reine Sporthalle umzuwidmen, in ihre Überlegungen mit ein.

Nach der Schließung des Vereinshauses 2011 gebe es derzeit keine Versammlungs- und Begegnungsstätte für größere Veranstaltungen. „Wir reden über Familienfeiern, Einschulungen und Schulabschlussfeiern, kleinere Konzerte, Theateraufführungen, Vereinsfeiern, Kulturveranstaltungen, überregionale Veranstaltungen, Verbandstreffen und diverse Übungsstunden in Birkenau“, heißt es in der Mitteilung.

Dabei sehen die Christdemokraten durchaus einen Bedarf für Firmenevents (Vernissagen), Tanzveranstaltungen, Lesungen, Faschingsveranstaltungen und vieles mehr. Größere Veranstaltungen müssten bislang entweder in Reisen oder in Hallen anderer Ortsteile stattfinden. Selbst nach Mörlenbach müsse man immer mal wieder ausweichen. Damit sei es für alle unmöglich, die Veranstaltungen zu Fuß zu erreichen. Längere Fahrten mit dem Auto würden zur Notwendigkeit, mancher Bürger fühle sich dadurch ausgeschlossen.

Bedarf wird steigen

Zur Ermittlung des Bedarfes fand sich auf Initiative des Ortsbeirates Kerngemeinde Birkenau und Kallstadt ein „Runder Tisch“ zusammen, an dem Vereine, interessierte Bürger, Vertreter der Politik und der Verwaltung mitarbeiteten. Der dabei erarbeitete Bedarfsplan berücksichtige die derzeitige Nutzung und betrachte auch mögliche künftige Ereignisse nachhaltig. Ein neues Bürgerhaus mit flexibel gestalteten verfügbaren Räumen werde mehr Bedarfs- und Nutzungsanfragen bringen.

Durch die vorgesehene Trennung der Räume in kleinere Einheiten könnten mehrere Veranstaltungen und Versammlungen parallel stattfinden. So können künftig vielleicht auch Veranstaltungen und Versammlungen, zu denen man früher beispielsweise in das Gasthaus „Zum Engel“ ging, im Bürgerhaus stattfinden.

Die größten Bedenken bestünden bei der Finanzierung des Projektes, also den Bau- und Betriebskosten. Innerhalb der CDU-Fraktion sei deshalb sehr intensiv und durchaus kontrovers diskutiert worden. „Schließlich erfordert diese große Investition eine klare Priorisierung weiterer Projekte und nicht alles wird möglich sein“, schreiben die Christdemokraten weiter. Allerdings sei die von anderer Seite betriebene Panikmache bezüglich der Kindergartensituation nicht gerechtfertigt: der Haushalt sehe signifikante Investitionsmittel für eine Kindergartenerweiterung und Renovierung vor.

Wegen der finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt der Gemeinde habe sich die Gemeindevertretung Birkenau bereits früh dazu entschieden, das Projekt schrittweise anzugehen. Darin seien sich alle Fraktionen einig gewesen. Im Zuge dieser Vorgehensweise sei die ursprüngliche Planung schrittweise modifiziert und reduziert worden, um in einem vertretbaren Kostenrahmen zu bleiben. Laut der Veröffentlichung durch die Verwaltung sei das Projekt finanziert. „Die Folgekosten sind betrachtet und erscheinen uns finanzierbar und tragbar. „Das Projekt ist im aktuellen Haushaltsplan monetär bis weit über 2020 hinaus abgebildet“, heißt es weiter. Und: „Viele Vereine sprechen sich für die Realisierung des Bürgerhauses aus. Für Birkenau wird diese neue Versammlungsstätte ein Gewinn sein.“

Auch den TV Reisen im Blick

Ein wichtiger Aspekt sei auch die künftige Nutzung der Südhessen-Halle. Nur durch den Bau eines Bürgerhauses in der Kerngemeinde werde sich auch die Möglichkeit eröffnen, die Südhessenhalle zu entlasten und dem TV Reisen mehr Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Schließlich stehe die Gemeinde Birkenau beim Turnverein im Wort, nachdem andere Vereine großzügig unterstützt worden seien. Als Stichworte nennt die Union in diesem Zusammenhang die Leichtathletikbahn und Umwidmung der Halle in eine reine Sporthalle.

Abschließend heißt es: „Wir rufen alle Bürger in Birkenau auf, die Gelegenheit wahrzunehmen und über das Bürgerhaus abzustimmen. Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte sich klarmachen, dass dieser Bürgerentscheid ein Akt der direkten Demokratie ist und alle aktiv mitbestimmen können. Uns macht dies Mut. Packen wir es an.“

Quelle: WNOZ
Artikel vom 05.10.2019

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