Birkenau. Mit ihrem Vorsitzenden Stefan Roewer an der Spitzer geht die Birkenauer CDU in die Kommunalwahl am 14. März. Bei der Mitgliederversammlung in der SKG-Halle in Löhrbach verabschiedeten die Christdemokraten sowohl die 22 Kandidaten umfassende Liste für die Gemeindevertretung als auch die Listen für die Ortsbeiräte einstimmig. Die Wahlen standen unter der Leitung der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland (Zwingenberg).

Auf der Liste für die Gemeindevertretung folgen Roewer, der auch die Unions-Fraktion in der Gemeindevertretung führt, auf den Plätzen zwei und drei mit Marc Steinmann und Andreas Helth zwei bereits bewährte Kräfte. Froh ist man innerhalb der CDU über neue Mitstreiter wie zum Beispiel Stefanie Stevens, die Platz vier der Liste einnimmt. Auch ihr Ehemann Christian kandidiert erstmals und befindet sich auf Listenplatz zehn. Die Christdemokraten müssen andererseits künftig auf zwei kommunalpolitische Schwergewichte verzichten.

„Tut schon ein bisschen weh“

So wird der Vorsitzende der Gemeindevertretung und Ortsvorsteher von Nieder-Liebersbach, Volker Buser, nur noch für den Kreistag kandidieren. Auch Dr. Bernhard Klein, der als Vorsitzender des Ortsverbands und als Fraktionsvorsitzender in der Vergangenheit Akzente gesetzt hat, steht nicht mehr auf der Liste für die Gemeindevertretung. Dafür stellt er sich für den Löhrbacher Ortsbeirat zur Verfügung. Vorsitzender Roewer äußerte sein Bedauern über den teilweisen Rückzug von Klein. „Das tut schon ein bisschen weh“, sagte er, aber Klein habe in seinen Enkeln eine neue Aufgabe gefunden, in der „er voll aufgeht“. Volker Buser nahm an der Mitgliederversammlung nicht teil.

Vorsitzender Roewer hatte zu Beginn der Versammlung Birgit Heitland und CDU-Kreisvorstandsmitglied Wolfgang Freudenberger besonders begrüßt. Er führte aus, die Corona-Pandemie habe auch die Aufstellung der Kandidatenlisten erschwert. „Es war einfach schwieriger als sonst, auf Personen zuzugehen und zu erklären, wie die Arbeit in der Gemeindevertretung funktioniert, was die Aufgaben sind und wie man sich einbringt, oder was man in einem Ortsbeirat zu tun hat“, sagte Roewer. Auch mehrere größere Veranstaltungen, in denen sich die Kandidaten den Gremien hätten vorstellen können, seien der Pandemie zum Opfer gefallen.

Nach der Verabschiedung der Listen blickte Roewer auf das zu Ende gehende Jahr zurück. Er erinnerte an den Neujahrsempfang mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister und den politischen Aschermittwoch mit Landrat Christian Engelhardt. Dagegen habe das Sommerfest wie auch die Teilnahme am Weihnachtsmarkt coronabedingt abgesagt werden müssen. Auch die offizielle Freigabe der Innerörtlichen Gemeindestraße (IöG) habe pandemiebedingt nur in kleinem Rahmen stattfinden können.

Mit Blick auf die Kindertagesstätten wies Roewer die Aussage von Bürgermeister Helmut Morr zurück, die Politik sei dafür verantwortlich, dass die Prozesse nur sehr langsam voranschritten. „Das ist so nicht ganz richtig.“ Gerade die CDU habe sich dieses Themas angenommen. Vor allem Volker Buser sei vorangeprescht, habe wegen einer Übergangslösung Kontakt mit Rimbach aufgenommen, sei wegen der Kita Arche Noah in Nieder-Liebersbach mit dem Bistum in Mainz in Verbindung getreten und habe sich um die Geländebeschaffung für den Neubau einer oder mehrerer Kitas bemüht.

„Wir haben einiges getan“, fuhr der Vorsitzende fort, auch den Kontakt mit einem Architekten aufgenommen, der eine kostenlose Planung für eine neue Kita angeboten habe. Gemeinsam mit der SPD habe die Union einen Antrag für die Realisierung einer neuen Kita gestellt. „Für das Schneckentempo ist durchaus die Verwaltung verantwortlich.“ Nachdem durch ein Gutachten festgestellt worden sei, dass das zunächst für eine temporäre Lösung vorgesehene Gebiet auf der Aue nicht geeignet sei, sei die Verwaltung beauftragt worden, ein Bodengutachten für den Parkplatz am Schwimmbad in Auftrag gegeben. „Das war am 25. Oktober. Bis heute ist nichts passiert“, sagte Roewer. Auch für einen Waldkindergarten, eine gemeinsame Initiative von CDU und SPD, sei noch kein Platz gefunden worden. „Die Gemeindevertretung ist an den Verzögerungen nicht allein Schuld. Die Verwaltung hat vieles auch nicht so erledigt, wie wir uns das gewünscht haben“, schloss Roewer seine Ausführungen zu diesem Thema.

Für die Zukunft sei der Radwegebau ein elementares Thema. „Wir müssen dranbleiben und es weiter nach vorn bringen.“ Dagegen sei die Schwimmbadsanierung erst einmal zurückgestellt. Hier habe die Gemeindevertretung die Verwaltung beauftragt, den vorliegenden Beschlussvorschlag zu ändern.

Kein Kandidat in Buchklingen

Dr. Ernst Osen berichtete in seiner Funktion als Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses von den umfangreichen Bemühungen der Birkenauer Christdemokraten auf der Suche nach Kandidaten für die Kommunalwahl. Immerhin sei es gelungen, eine stattliche Liste für die Gemeindevertretung aufzustellen. Auch bei den Listen für die Ortsbeiräte könne man zufrieden sein, auch wenn es in Hornbach mit Birgit Kadel nur eine Bewerberin gebe und sich für Buchklingen niemand gefunden habe, der für den Ortsbeirat kandidieren wollen. „Bei den Wahlen holen wir in Buchklingen immer zwischen 30 und 40 Prozent“, brachte Osen seine Verwunderung zum Ausdruck. Zu Beginn der Sitzung hatte die Versammlung der verstorbenen Rolf Richter und Arno Kling gedacht. MB

Kandidatenlisten

Die Kandidatenlisten der Birkenauer CDU für die Kommunalwahl am 14. März.

Gemeindevertretung:

  1. Stefan Roewer; 2. Marc Steinmann;3. Andreas Helth; 4. Stefanie Stevens; 5. Ralf Butterman; 6. Achim Wolperth; 7. Manuel Strauch-Stadler;8. Simon Dörsam; 9. Sükriye Wohlrath; 10. Christian Stevens; 11. Alexander Schütz; 12. Holger Wilfert;13. Dr. Ernst Osen; 14. Hans-Peter Stephan; 15. Jürgen Kohl; 16. Fabian Schmittinger; 17. Antonio Sattler;18. Michaela Jäger; 19. Volker Fels; 20. Michael Zaplatilek; 21. Herbert Winter; 22. Edgar Schütz.

Ortsbeirat Kerngemeinde und Kallstadt:

  1. Dr. Alexandra Stadler; 2. Ralf Butterman; 3. Michael Zaplatilek; 4. Hans-Peter Stephan; 5. Gisela Osen; 6. Dr. Ernst Osen.

Ortsbeirat Nieder-Liebersbach:

  1. Mark Steinmann; 2. Britta Kirchner; 3. Frank Schork; 4. Fabian Schmittinger; 5. Volker Fels; 6. Rainer Lösch; 7. Jürgen Stephan.

Ortsbeirat Reisen:

  1. Andreas Helth; 2. Sükriye Wohlrath; 3. Rainer Schmitt; 4. Jürgen Kohl.

Ortsbeirat Hornbach:

Birgit Kadel.

Ortsbeirat Löhrbach:

  1. Stefan Roewer; 2. Alexander Schütz; 3. Achim Wolperth; 4. Holger Wilfert; 5. Simon Dörsam; 6. Dr. Bernhard Klein;7. Leon Bitz.

Quelle: WNOZ
Artikel vom 19.12.2020

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